Samstag, 26. November 2011

"Ich kenne meine Pappenheimer" - Sprichwortkunde #1

Als ich dieses Sprichwort in leicht abgewandelter Form heute mal wieder benutzte, fragte ich mich anschließend: woher kommt das eigentlich? Also habe ich flugs nachgeschaut, mit diesem Internetdingens geht das ja glücklicherweise sehr schnell und einfach. Und sieh an - Goethe hatte seine Finger im Spiel. Die alte Bulette! So also ist das Sprichwort entstanden:


"Bekannt ist der Name der Stadt vor allem durch den Ausspruch: „Ich kenne meine Pappenheimer.“
Das Zitat geht auf Schillers Drama Wallensteins Tod zurück, in dem der Feldherr Albrecht von Wallenstein sagt: „Daran erkenn’ ich meine Pappenheimer“.
Er sagt dies anerkennend zu einer Abordnung der Kürassiere des Regimentes Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim, die Wallenstein ihrerseits vorher fragten, ob das Gerücht, dass er mit den Schweden, also dem "Feind", hinter des Kaisers Rücken Verhandlungen führe, und damit Verrat übe, wahr sei. Wallenstein sagt den berühmten Satz also nicht abwertend, sondern die Treue der „Pappenheimer“ anerkennend, da diese nicht der Gerüchteküche Glauben schenken und sich automatisch gegen ihn wenden, sondern von ihm selbst aus eigenem Munde hören wollen, „was Sache ist“.
Im Lauf der Zeit wurde die Verwendung unscharf, der Ausspruch hat nunmehr eher etwas Abwertendes (etwa im Sinn von „ich kenne meine Spitzbuben“) oder auch eine ironische Bedeutung.
Als „Pappenheimer“ wurden weiterhin seit dem Spätmittelalter auch die Kloakenreiniger in Nürnberg bezeichnet. Diese Bezeichnung ist auf die Aufgabe der Marschälle zurückzuführen, die Städte vor dem Besuch des Kaisers zu reinigen. Natürlich wurde diese Aufgabe nicht von den Pappenheimern selbst übernommen, sondern von ortsansässigen Bediensteten, auf die der Name übertragen worden ist."
 (Quelle: Wikipedia)

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