Dienstag, 22. Dezember 2009

Keine so gute Idee: Enteisen per Heizstrahler

Bei den Temperaturen der letzten Tage konnte am Auto schon so manches einfrieren. Eine besondere Methode dagegen hatte sich ein 71-jähriger Österreicher ausgedacht:

"Ganz so warm sollte es wohl nicht werden: Ein Rentner hat im österreichischen Kärnten sein Auto mit einem Heizstrahler enteist. Das funktionierte besser und schneller als erwartet - der Tank detonierte, das Fahrzeug brannte komplett aus.

Wien - Der 71-Jährige Mann hatte am Montagmittag in Klagenfurt festgestellt, dass der Kühler seines Autos eingefroren war. Daraufhin stellte er einen Heizstrahler vor den Wagen in der Garage und ging zum Essen, berichtete der Sender ORF am Dienstag.

Eine gewaltige Explosion unterbrach das Mittagsmahl des Pensionärs, als sich die stark erhitzten Benzingase entzündeten und das Auto in die Luft flog. Wagen und Garage brannten völlig aus. 40 Feuerwehrleute löschten den Brand, auch das Haus wurde nach ORF-Angaben stark beschädigt."

hil/dpa

(gefunden bei Spiegel Online: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,668574,00.html)


Schon bemerkenswert abgebrüht, erstmal essen zu gehen, nachdem man den Heizstrahler direkt vors Auto gestellt hat...

Samstag, 19. Dezember 2009

Winter ist, wenn...

  • ich die klobigen Winterbotten aus dem Keller geholt habe, um durch den Schnee zu stapfen,
  • der Sprühmechanismus von der Flasche mit dem Scheibenenteiser eingefroren ist,
  • die Schaltknüppel im Auto vor lauter Frost hörbar knackt, wenn man den Gang einlegt und losfährt,
  • selbst in der Tiefgarage Schneematsch auf den Durchfahrtswegen liegt,
  • (echte) Schneebälle durch ein überdachtes Einkaufszentrum fliegen,
  • der Senf am Bratwurststand auf dem Weihnachtsmarkt sowohl an der Theke fest- als auch eingefroren ist,
  • man bei der Rückkehr nach Hause mit einem schönen Powerslide wieder in die Parklücke gleiten kann.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Wenn Würde ein Fremdwort zu sein scheint

Soeben stolpere ich über diesen Artikel auf der Website des presseähnlichen Produkts mit den vier Buchstaben, das sich zurecht nicht mehr Zeitung nennen darf.

http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/bundesliga/vereine/stuttgart/2009/12/17/wegen-jens-lehmann/verliert-zocker-6360-euro-bei-einer-wette.html

Falls der Link nicht (mehr) funktionieren sollte, hier die Kerninformationen nochmal schnell zusammengefasst:

Ein Mensch namens Carmelo B. hat bei einem Wettanbieter (der natürlich im Artikel genannt wird - wunderbar, wie die strikte Trennung von redaktionellem Inhalt und Werbung eingehalten wird...) einen Tipp "3 aus 4" abgegeben. "Bei einem 1:0 für Stuttgart hätte er sogar alle vier richtig gehabt." Hört hört. Dann kam aber der böse, böse Jens Lehmann. Wir alle wissen ja, was passierte. Lehmann tritt Bancé auf den Fuß, dieser windet sich, als ob ihn jemand mit der Schrotflinte angeschossen hätte, Lehmann fliegt, Elfmeter für Mainz, 1:1, Nachspiel nach dem Spiel und alle zerreißen sich über Lehmann das Maul. Und jetzt erfahren wir auch noch das schreckliche Schicksal von Carmelo B.: "So hatte ich drei Ergebnisse richtig und bekam nur 704,43 Euro. Lehmann hat mir alles kaputt gemacht." (bei vier richtigen wären es 7065,10 Euro gewesen)

Soso, "nur" 704,43 Euro. Über so einen Betrag würd ich mich ja eher scheckig freuen. Fragt sich, wie viel Geld der gute Mann wohl eingesetzt hat, dass er zu der Aussage kommt, Lehmann hätte ihm "alles kaputt gemacht". Kann ihm mal jemand ein Taschentuch reichen? Und mir bitte auch, bei so einem Schicksalsschlag kommen mir gleich die Tränen.

Fragt sich auch, wie diese Story zustande gekommen ist. Hat Carmelo B. bei der Bild angerufen und sich den Frust von der Seele geredet? Oder kannte ein Redakteur ihn zufällig, hat die Geschichte bei einem Bier erzählt bekommen und gedacht: "So, da machen wir jetzt ne Geschichte raus, den Lehmann kann ich eh nicht leiden"? Und auch wenn die Hemmschwelle bei Bild natürlich extrem niedrig ist: Wer gibt für solche "Artikel" letztendlich sein OK? Außer dem Wettanbieter?

Die wichtigste Frage aber lautet: Was ist das für ein Mensch, der sich für solche eine "Geschichte" fotografieren und mit vollem Namen auf einer Website nennen lässt, die täglich wahrscheinlich Millionen Menschen anklicken? Wie kann man so tief sinken? (ich weiß ja nicht, ob er noch sinken konnte bzw. wie hoch die Fallhöhe war) Wie wenig Selbstachtung kann man haben? Was verspricht sich Carmelo B. davon? Wartet er auf Reaktionen von mitleidigen Lesern, die sein Schicksal so berührt hat, dass sie ihm Schecks schicken? Wartet er auf einen Scheck von Jens Lehmann über die "verlorene" Summe? Verloren, wenn er sie denn noch besessen haben sollte - was angesichts dieses Artikels bezweifelt werden darf - hat er auf jeden Fall eines ganz sicher: seine Würde.

Dienstag, 8. Dezember 2009

"Der Spaßdurchlaufwille beendet am Jing'an Park"

Was man beim Aufräumen des Schreibtischs und der (völlig überfrachteten) Ablage im Büro nicht alles finden kann. Na gut, 95% der Fundstücke wanderten ohne Umweg in den Papierkorb, aber es treten auch echte Perlen zutage. Wie diese Pressemitteilung zum Shanghai-Marathon aus dem Jahre 2007 (!), die ich niemandem vorenthalten möchte. Ganz nebenbei führe ich hiermit auch eine neue Blog-Kategorie namens Oddities ein, in der ich (wie immer natürlich in mehr als loser Folge) sprachliche, stilistische und anderweitige "Verbrechen" aus der bunten Welt der Medien und ihren Artverwandten zur Schau stelle. Ein bisschen Spaß muss ja sein. Hier also besagte Pressemitteilung:

"Shanghai internationales Marathon ist der jährliche laufende Fall, der in der Stadt von Shanghai jedes Jahr stattfindet. Teilnehmer von auf der ganzen Erde gekommen nach Shanghai für das Rennen. Der Marathon wird am zweiten Sonntag von November jedes Jahr gehalten. Shanghai internationales Marathon wird betrachtet, das Premier-Straße Rennen der Stadt zu sein. Das Marathon ist zu allen geöffnet. Tausenden Läufer konkurrieren für den Fall und es gibt Teilnahme von allen Vierteln. Es wird geschätzt, daß über 15000 Läufern im Falles jedes Jahr teilnahm.
Einheimische fallen am Marathon in den großen Zahlen aus und entsprechend ihnen ist Fall gut geplannt. Der Kurs für das Shanghai Internationale Marathon ist der selbe, den es eine Dekade zurück mit den Läufern war, die beim Bund anlaufen und in Richtung zum VorstadtMinhang Bezirk für das zwei längere Pensum vorangehen. Der Spaßdurchlaufwille beendet am Jing'an Park. Das prize Geld am Shanghai Internationalen Marathon hat sich mit jedem möglichen Jahr erhöht. Die Sieger der Männer und vollen der Marathone zum Mitnehmen ungefähr 48.000 der Frauen yuan (US$5,925) im prize Geld. Das Marathon hat eine Anzahl von teilnehmenden den Proathleten, aber eine überwältigende Majorität der Teilnehmer sind Bewunderer."

Montag, 7. Dezember 2009

Meet me at the sanitary gates...

Es scheint in Mode gekommen zu sein, Bands bzw. nicht mehr nur im Backstage-Bereich exklusive Akustik-Perlen zum Besten geben zu lassen, sondern sie dazu sogar gleich in die sanitären Anlagen zu bugsieren. Live habe ich das ganze zwar schonmal bei Nathanial Fregoso, dem Sänger von The Blood Arm, mitverfolgt, der einen Teil seiner Performance ins Damenklo des Gleis 22 verlegt hat. Aber das sowas geplant und aufgezeichnet wird, war mir bis dato neu und erstaunt mich auch ein wenig.

Über Ja, Panik bin ich in diesem Zusammenhang zuerst gestolpert:



Und auch der Meister selbst lässt sich für solche Aufnahmen nicht lumpen, was mich eigentlich am allermeisten überrascht:



Ich bin gespannt, wann die ersten kompletten Konzerte auf der Toilette, unter der Dusche oder in der Badewanne stattfinden...

Donnerstag, 3. Dezember 2009

It's a beautiful day...

  • Obwohl ich nicht viel länger geschlafen hatte als üblich, bin ich heute morgen ungewöhnlich frisch aufgewacht.
  • Im Gegensatz zu meinem Nachbarn musste ich mein Auto nicht freikratzen, da ich es gestern abend in weiser Voraussicht abgedeckt hatte.
  • Auf dem Weg zur Arbeit war so schönes Wetter, dass ich mich "gezwungen" sah, die Sonnenbrille aufzusetzen. Das Wetter blieb auch den ganzen Tag über so schön.
  • Bei der Arbeit lief es wunderbar entspannt.
  • Fast sämtliche Kollegen hatten heute mindestens ein Lob für mich.
  • Dazu habe ich einen der schwierigsten Artikel jeder Ausgabe bereits recht früh zumindest relativ sicher festgezurrt.
  • Ich habe mir mit der neuen Bürokaffeemaschine einen der besten Milchkaffees gemacht, den ich je getrunken habe.
  • Die Reinigung hat die Flecken aus meinem Lieblingspoloshirt wieder raus gekriegt.
  • Ich habe außerdem noch Geld wiederbekommen, dass ich beim letzten Mal angeblich zuviel gezahlt hätte.
  • Sämtliche Idioten, die sich sonst auf den Straßen herumtreiben, haben heute wohl einen anderen Weg gewählt.
  • Den ganzen Tag lang habe ich wegen des Gedankens an das bevorstehende Wochenende ein Lächeln im Gesicht.
Die Frage ist nur: wie passt soviel Positives an einem einzigen Tag zu meiner eigentlich eher pessimistischen Grundeinstellung?

Elf des Monats - November 2009

Tracks

Editors - Papillon
Ian Brown - Marathon Man
Mumford & Sons - Little Lion Man
Baddies - Open One Eye
Elle Milano - Curiosity Killed The Popstar
Ocean Colour Scene - Mrs Maylie
Ron Diva - Freigetränk
I, Ludicrous - Preposterous Tales
Superpunk - Ich trinke
The Great Park - The Royal Canal
Bonaparte - Anti Anti

Alben

The Kabeedies - Rumpus
Ian Brown - My Way
Mumford & Sons - Sigh No More
Svenssen - Svenssen
Ron Diva - Ron Diva
David Devant & His Spirit Wife - Ginger EP
Editors - In This Light And On This Evening
Them Crooked Vultures - Them Crooked Vultures
Elle Milano - Acres of Dead Space Cadets
We Were Promised Jetpacks - These Four Walls
Blur - Parklife

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Unterwegs in Sachen Kultur

Da ich es wohl sowieso nicht schaffe, für jede der drei im Folgenden beschriebenen, kürzlich erlebten Veranstaltungen einen eigenen Eintrag zu verfassen, versuche ich mich hiermit an einem Kompaktbericht zu allen dreien in chronologischer Reihenfolge.

7. November: Kettcar im Konzerthaus Dortmund (Support: John K. Samson)

Nachdem Kettcar bereits eine DVD mit den Steichern der Neuen Philharmonie Frankfurt eingespielt hatten, passte ihr Auftritt wie die Faust aufs Auge in die Pop-Abo-Reihe des Dortmunder Konzerthauses. Eröffnet wurde der Abend von John K. Samson, dem Frontmann der Weakerthans, der allein mit seiner Gitarre und ein paar Soundeffekten - unter anderem dem Schnurren seiner Katze - bewaffnet auf der Bühne stand. Das reichte auch vollkommen aus. Durch die fantastische Akustik wirkten die Songs noch fragiler und schöner, als sie es eh schon sind. Hätte ich mich nicht so sehr auf Kettcar gefreut, ich hätte ihm auch noch länger zuhören können.
Aber wir waren ja schließlich hauptsäclich wegen Kettcar gekommen. Die wiederum kamen dem Anlass entsprechend im smarten Anzug (wie auch ein beträchtlicher Teil des Publikums) und legten gleich mit 48 Stunden los. Akustisch und mit Streichern erhalten viele der Songs noch einmal eine ganz andere Note. Noch intensiver wirkten die Stücke auch hier durch den kristallklaren Sound, der einen denken ließ: Könnte die Akustik bei Konzerten nicht immer so sein? Dann würden einem bei wirklich lauten Konzerten allerdings die Ohren wegfliegen... Die Gefahr bestand im Konzerthaus allerdings nicht, so dass Kettcar-"Klassiker" wie Landungsbrücken raus, Balkon gegenüber oder Balu oder eher selten gespielte Tracks wie Jenseits der Bikinilinie einfach nur in vollen Zügen genossen werden konnten. Etwas schade fand ich persönlich, dass der Fokus auf den "langsameren" Stücken lag - es wäre bestimmt spannend gewesen, gerade die schnellen Stücke einmal akustisch zu hören. Aber ich will mich nicht beschweren, es war wunderbar. So wunderbar, dass die Band nach der regulären Zugabe noch einmal auf die Bühne "musste", und laut Markus Wiebusch etwas tat, dass er seit Schülerbandzeiten nicht mehr gemacht hatte: ein Stück doppelt spielen. Die Zugabe der Zugabe war nämlich noch einmal Balkon gegenüber, mit dem dieser schöne, außergewöhnliche Abend dann beschlossen wurde.

18. November: Kurt Krömer im Opernhaus Nürnberg

Kurt Krömer im Opernhaus? Nicht nur für das Publikum war diese Tatsache wohl überraschend. Auch Krömer wirkte darüber etwas erstaunt und amüsiert. Aber eigentlich kann der Mann auch auf einem zugigen Parkhausdeck auftreten. Man würde sich einfach warmlachen. In der schönen Atmosphäre des Opernhauses war es aber dann doch angenehmer. Zumal sich so auch einige spontane Gags ergaben, wie der "Dialog" mit den Leuten, die in einer Loge direkt neben der Bühne saßen.
Krömer muss man wohl entweder mögen oder hassen. Ich jedenfalls mag ihn sehr. Ich kann mich nicht daran erinnern, zwei Stunden fast am Stück so sehr gelacht zu haben. Bereits zur Pause nach etwa einer Stunde tat mir der Kiefer weh vor lauter Lachen, und nach der Pause wurde es noch "schlimmer". Teilweise musste ich wirklich nach Atem ringen, das ist ausnahmsweise nicht übertrieben. Ich spare es mir dennoch, die einzelnen Elemente hier nachzuerzählen bzw. zu schreiben - der Funke springt dann einfach nicht über. Nur soviel: Tritt Kurt bei euch in der Nähe auf, geht hin! Ihr werdet es nicht bereuen.

20. November: Editors, The Maccabees, Wintersleep im Ringlokschuppen Bielefeld

Fast schon ein Festival-Lineup, dass da im Ringlokschuppen darauf wartete, dass ich die ca. 420km aus Franken nach Bielefeld rechtzeitig hinter mich bringen möge. Besonders, weil der Ringlokschuppen für den äußerst (über)pünktlichen Konzertbeginn berüchtigt ist. Auch weil meine alte Mühle zwischendrin mal wieder fast schlappgemacht hat, habe ich es natürlich nicht rechtzeitig geschafft. Wintersleep habe ich komplett verpasst. Was für mich allerdings das kleinere Übel war, denn die Maccabees und die Editors wollte ich schließlich unbedingt sehen. Die Maccabees hatten leider nur einen relativ kurzen Supportslot und spielten ausschließlich Songs vom neuen Album. Nicht dass das schlecht wäre, beileibe nicht, aber ein bisschen mehr Abwechslung hätte ich mir schon gewünscht. Das erste Album hatte schließlich reihenweise großartige Songs zu bieten. Nichtsdestotrotz beeindruckten sie mich auch beim dritten Konzert, dass ich von ihnen erlebt habe, mit ihrer schieren Energie und Qualität. Ich erwarte noch Großes von dieser Band.
Die Editors haben die Stufe auf die "große" Bühne bereits genommen. Und auch, wenn ich mich an das neue Album immer noch gewöhnen muss, muss man sagen: zurecht. Auch für sie gilt: die können es auf der Bühne und zeigen es zum Glück auch. Tom Smith bog sich in gewohnter Manier quer über die Bühne und penetrierte sein Keyboard an der Grenze zur Jugendgefährdung. Ein Schelm, wer an Objektophilie denkt... Es war in jedem Fall ein guter Auftritt der Männer aus Birmingham, auch wenn die Publikumsbegeisterung bei den neuen Songs immer ein wenig nachließ - ich bin also nicht der Einzige mit Anpassungsschwierigkeiten. Ausnahme ist die grandiose Single Papillon, die sich die Editors für die Zugabe aufgehoben hatten. Da auch Blood und Smokers outside the Hospital Doors zur Setlist gehörten, war ich rundum zufrieden, selbst wenn der Funke im Vorjahr beim Haldern Pop vielleicht noch besser übergesprungen war. Aber das war ja damals auch meine Editors-Premiere. Das zweite Mal war aber ebenfalls hervorragend. Daran konnte auch der in der Garderobe verlorene Schal nicht rütteln. Denn der hat mittlerweile einen würdigen Nachfolger gefunden.