So ein Umzug beinhaltet ja immer auch, neue Sachen zu machen und neue Dienstleistungen auszuprobieren. Aktuelles Beispiel: neuen Friseur finden. Ich bin da ja nicht sonderlich anspruchsvoll, dafür aber, wenn ich mit dem Haarschnitt und Drumherum zufrieden bin, ein treuer Stammkunde. In dieser Hinsicht bevorzuge ich strikte Routine.
Nun gibt es in unserem Stadtteil einige Sachen wirklich in ausreichendem bis überlaufendem Maße: Apotheken, Optiker, Bäcker - und Friseure. Aber wenn man die Auswahl hat, entscheidet ja auch die Optik von außen ein bisschen. Daher in einen Laden gegangen, der recht einladend aussieht. Ist ja schonmal gut. Der Friseur selber sieht aus, als wäre er eigentlich Gitarrist bei den Foals und stünde nur hobbymäßig samstags auch noch an der Schere. Nach seinen ersten Worten weiß ich auch, dass er schwul ist (gild das eigentlich noch als Klischee oder ist das schon eine anerkannte Tautologie?), nach einigen weiteren Dialogminuten weiß ich auch: viele gemeinsame Schnittpunkte kommen da nicht zusammen. Wir plaudern über Dortmund, dass "sich macht" (schreckliche Redewendung, auch wenn sie zutrifft). Und dann sagt er: "Aber mir ist da zu viel Kultur. Alles ist momentan immer nur Kultur. Ich finde, die sollten jetzt auch mal was für Fun und Spaß machen." Äh, ja. Wer jetzt? Und was soll dabei genau rauskommen? Achterbahn in der Stadt? Hüpfburgen? Dance Parties in der Fußgängerzone? Freizeitpark? Mir fiel nicht viel dazu ein. Macht aber nix. Die Haare hat er gut geschnitten. Und ich freu mich auf die Lesung heute abend. Gut, dass es soviel Kultur gibt!
Ich bin für ein Bällebad!
AntwortenLöschenDu sprichst mit deinem Friseur? Das ist auch irgendwie schwul :)
AntwortenLöschenWir sind hier im Ruhrgebiet. Da muss man mit vollkommen fremden Menschen reden. Die machen das hier so.
AntwortenLöschenEben. Und außerdem: wenn der mit mir redet und ich nur stumm dasitze, das wär doch ziemlich gestört, oder?
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