Am vergangenen Wochenende war es endlich wieder soweit: Das Haldern Pop Festival stand auf dem Programm, und die Vorfreude währte schon seit Wochen. Nicht nur auf die zu erwartenden tollen Konzert, sondern auch auf die Atmosphäre dort und die tollen Menschen, mit denen wir dort hinfahren bzw. uns dort treffen würden.
Nachdem wir im letzten Jahr schon den Begrüßungscocktail bzw. -Longdrink eingeführt hatten, ging es dieses Jahr noch deutlich weiter: Getränkekühlung mit Trockeneis. Was für ein Luxus. Ich glaube, ich habe während der gesamten drei Tage nicht ein ungekühltes Getränk zu mir genommen. Und das bei Tagestemperaturen von 25°C und mehr. Ein großes Dankeschön dafür! So schmeckt der Gin Tonic zu jeder Zeit.
Und überhaupt, wer hätte mit solchen Temperaturen und Sonne rechnen können? Die Wetterprognosen waren bis kurz vor Festivalstart ziemlich durchwachsen und am Tag davor hat es quasi durchgeregnet. Aber pünktlich zum Donnerstag riss der Himmel auf und verdunkelte sich nur noch ganz selten, so dass lediglich einige Regentröpfchen auf Haldern herabfielen. Stattdessen lachte die Sonne genauso ausdauernd wie wir an diesem wunderbaren Wochenende. Ich freue mich jetzt schon auf nächstes Jahr und das nächste Festival mit dieser großartigen "Mannschaft". Danke an alle, die dabei waren.
Ach ja, Musik gab es natürlich auch noch. Am Donnerstag (wie eigentlich schon erwartet) zwar nur auf der Leinwand vor dem Spiegelzelt, aber das war schon ein ganz scöner Auftakt mit Beach House, I Blame Coco und Stornoway.
Sonnenuntergang in Haldern - so schön kann Festival sein
Der Freitag brachte dann mittags ein kleineres Ärgernis, weil wir durch die geänderte Einlasskontrolle eine ganze Zeit anstehen mussten, um überhaupt aufs Gelände zu kommen und so - wie Hunderte andere auch - Triggerfinger zu einem guten Teil verpassten. Was ärgerlich war, denn was ich von der Band noch gesehen habe, war beeindruckend. Schräg, laut, aber gut. Hätte ich gerne komplett gesehen. Im Anschluss ging es eine Runde ins Dorf, um pünktlich zum Überraschungsgig, über den sich in zahlreichen Foren schon die Finger wund diskutiert worden waren, wieder zurück zu sein. Und es war: Philipp Poisel. Zack, da waren wir ganz schnell wieder am Zelt bzw. am Grill. Dafür muss ja schließlich auch Zeit sein. Rechtzeitig zu Delphic waren wir wieder an der Bühne, nachdem es sich als unrealistisch erwiesen hatte, für Laura Marling am Spiegelzelt anzustehen. Die Mancunians waren durchaus beeindruckend. Aber nicht annähernd so wie Mumford & Sons, die heimlichen (?) Headliner des Festivals. Nach meiner Einschätzung war der Reitplatz an diesem Wochenende zu keinem Zeitpunkt voller. Und auch nicht euphorischer, beglückter oder begeisterter. Und das war auch absolut gerechtfertigt, denn die Briten spielten ein wirklich tolles Set. Da konnten Beirut im Anschluss nicht wirklich mithalten, was für mich persönlich aber sicher auch daran liegt, dass ich mit dieser Musik nicht wirklich dauerhaft warm werde. Zum Abschluss des Freitags wurde es mit Serena Maneesh noch einmal richtig laut, aber dafür war es irgendwie zu spät, auch wenn ich die ersten Klänge durchaus interessant fand.
Der Samstag startete, nachdem ich meinem 6. Jahr Haldern zum ersten Mal am (aber nicht im) See war, musikalisch dann gleich mit einem meiner absoluten Highlights des Wochenendes: Young Rebel Set. Ich war schon im Vorfeld sehr gespannt auf den Auftritt und wurde nicht enttäuscht. Großartige Band, großartige Songs. Und so füllte sich auch der Reitplatz für diese Uhrzeit schon erfreulich schnell. Und das Merchandise wurde im Anschluss an ihr Set regelrecht geplündert. Gut, dass ich noch ein T-Shirt abbekommen habe. :-) Weiter ging es dann im Spiegelzelt mit Everything Everything, die wir jedoch nach ca. 20 Minuten zugunsten von Fanfarlo wieder verließen. Was im Rückblick vielleicht ein Fehler war, denn Everything Everything wussten mich in der kurzen Zeit wirklich zu überzeugen, während ich Fanfarlo, gemessen an meiner Erwartungshaltung, doch eher mittelmäßig fand. Da kam live nicht viel rüber. Das war bei Frigtened Rabbit viel besser, die wir jedoch trotzdem aus der Entfernung und dem Schatten heraus verfolgten - eine kurze Flucht vor der Sonne. Denn schließlich musste ich ja fit sein, um bei den Blood Red Shoes vor der Bühne mitzuhüpfen. Was für eine Show. Großartig, wie man zu zweit soviel Rock'n'Roll auf die Bühne bringen kann. Inklusive eines Ausflugs von Sänger/Schlagzeuger Steven Ansell an den Wellenbrecher - mit der Snare Drum im Gepäck! Im Anschluss war wieder Zeit zum Grillen (und Kartenspielen :-) ). Was offenbar viele so sahen, denn The Tallest Man On Earth ging uns wieder aufgrund des Wartens vor dem Eingang durch die Lappen. Ärgerlich. Yeasayer riss auch keinen von uns von den Sitzen bzw. der Wiese unter den Bäumen, animierte uns aber zu ausgelassener Albernheit, was auch an unserer aller Müdigkeit gelegen haben könnte. Den Abschluss, der eigentlich krönend hätte sein sollen, bildeten The National, die vor zwei Jahren einen ganz großartigen Auftritt in Haldern hatten. Dieses Jahr hat ihnen leider die Technik einen Streich gespielt, darunter litt das eigentlich tolle Set doch empfindlich, da der Sound einfach nicht angemessen war. Da konnte Matt Berninger noch so energisch und emotional gegen ansingen, irgendwie hat es den Eindruck gestört.
Trotz dieser kleineren Beschwerden war es wieder ein wunderbares Wochenende mit toller Musik, toller Atmosphäre, tollem Wetter und vor allem tollen Freunden. Wann ist endlich wieder Haldern?!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen