Mittwoch, 5. Oktober 2011

Quote of the day, episode 5 - On growing up

It doesn't happen very often that I am tempted to quote almost a full page of a book, but this funny, sad, hilarious, witty, wise, tragic - you name it - description of growing up is so great that I just have to. Even if it might also be a bit too fatalistic. It is only on page 25 of "Skippy Dies" by Paul Murray (I might - yet again - not be keeping up with the trend as this is already a multinational bestseller, but who cares) and has made me fall in love with the book, even if the rest of it would be utter shit. Which isn't the case, I can reassure you. So without further ado, this is it:

"You know, you spend your childhood watching TV, assuming that at some point in the future everything you see there will one day happen to you: that you too will win a Formula One race, hop a train, foil a group of terrorists, tell someone 'Give me the gun', etc. Then you start secondary school, and suddenly everyone's asking you about your career plans and your long-term goals, and by goals they don't mean the kind you are planning to score in the FA Cup. Gradually the awful truth dawns on you: that Santa Claus was just the tip of the iceberg - that your future will not be the rollercoaster ride you'd imagined, that the world occupied by your parents, the world of washing dishes, going to the dentist, weekend trips to the DIY superstore to buy floor-tiles, is actually largely what people mean when they speak of 'life'. Now, with every day that passes, another door seems to close, the one marked PROFESSIONAL STUNTMAN, or FIGHT EVIL ROBOT, until as the weeks go bay and the doors - GET BITTEN BY SNAKE, SAVE WORLD FROM ASTEROID, DISMANTLE BOMB WITH SECONDS TO SPARE - keep closing, you begin to hear the sound as a good thing, and start closing some yourself, even ones that didn't necessarily need to be closed... [...] the barrel of this grim de-dreamification, which, even more than hyperactive glands and the discovery of girls, seems to be the actual stuff of growing up [...]."

Sonntag, 25. September 2011

Zitat des Tages, Folge 4

Noel Gallagher auf die (im Grunde natürlich vollkommen überflüssige) Frage in der aktuellen "Prinz"-Ausgabe, ob er Pläne hätte für den Fall, dass das mit dem Soloalbum schief ginge:

"Ich dachte schon immer, dass U2 mal einen guten Gitarristen wie mich brauchen könnten. Oder Coldplay."


Samstag, 24. September 2011

Nevermind the Bollocks

Dieser Tage wird – auch in deutschen (Musik-)Medien – ein Thema besonders diskutiert: vor 20 Jahren erschien „Nevermind“, das (oder sollte man sagen DAS) definierende Album für und von Nirvana. Das Album hat unbestritten die Musik verändert und beeinflusst sie bis heute. Von daher bin ich, auch wenn ich kein ausgewiesener Nirvana-Fan bin, mit den Lobhudeleien und Reminiszenzen absolut einverstanden. Zumal das Album ja nicht nur für die Musik, sondern auch für viele Menschen von großem Einfluss und großer Bedeutung war – was das im Einzelnen auch immer heißen mag.

So weit, so gut. Was mich aber wirklich stört, sind die ganzen Leute, die jetzt aus allen Ecken hervorkommen und behaupten: „Als das Album rauskam, hat sich für mich die Welt verändert…“ – Variationen dieses Satzes eingeschlossen. Präziser gesagt: Es stört mich kolossal, wenn das Leute in meinem Alter behaupten (also Menschen, die 30 plus/minus 2-3 Jahre alt sind)! Ich persönlich war beim Release des Albums 10, und es war mir vollkommen egal. Mehr noch, ich kann mich nicht erinnern, überhaupt von der Existenz dieser Platte gewusst zu haben. Musik war für mich harm- und belangloser Eurodance und Mainstream-Radiopop und -rock. Und ich glaube, es ist nicht vermessen, wenn ich behaupte, dass es geschätzten 98% der Gleichaltrigen genauso ging. Ich nehme es also niemandem ab, der rückblickend behauptet, dieses Album hätte ihn verändert, oder derjenige hätte sich in die Texte von Kurt Cobain versetzen können. Wenn dem so war, mit 10, 11 oder 12 Jahren, dann möchte ich euch nachträglich mein Beileid für eine offenkundig beschissene Kindheit und Jugend aussprechen. Aber das trifft wohl auf die Wenigsten zu.

Natürlich hat irgendwann, zu einem späteren Zeitpunkt, so gut wie jeder das Album für sich entdeckt. Der eine früher, der andere – wie ich – später, und jeder kann dazu irgendwas sagen. Bestimmt hat es auch noch einige Leute beeinflusst, die es erst Jahre nach dem Release zum ersten Mal gehört haben. Aber wer behauptet, in einem Alter, in dem man die Grundschule gerade hinter sich gelassen hat, Nirvana verstanden zu haben – den kann ich in diesem Punkt nicht ernst nehmen. Smells like Dummschwätzerei…

Eine von mir überaus geschätzte Band bringt übrigens ebenfalls dieser Tage eine Single heraus, die den gleichen Namen trägt wie das berühmte Nirvana-Album und die in meinen Augen nicht weniger brillant ist:

Dienstag, 20. September 2011

Elf des Monats, September 2011 - Alte Helden, neue Entdeckungen

Dieses Jahr ist ein gutes Jahr für Musik - es gab schon viele tolle Alben, und einige folgen bestimmt noch. Dabei mischen sich alte Helden (teilweise auf neuen Wegen) und viele Neuentdeckungen. Wie diese elf hier:

Thees Uhlmann - Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf

John Grant - Sigourney Weaver (großartige Lyrics, unbedingt drauf achten. Und am besten das ganze Album "Queen Of Denmark" hören)

Noel Gallagher - If I Had A Gun... 

LaBrassBanda - Marienkäfer

Kasabian - Switchblade Smile

Ritalin Ray - Knockdown (Qualität aus Dortmund!)

Bernd Begemann & Die Befreiung - Gib mir eine zwölfte Chance

Johnny Flynn - Wayne Rooney

The Making Of - Easy To Leave (Qualität aus Dortmund, zum zweiten!)

The Subways - We Don't Need Money To Have A Good Time

Kitty, Daisy & Lewis - I'm Going Back

Montag, 12. September 2011

Mal was "Verrücktes" machen...

... und 10 Euro darauf wetten, dass Stoke City die Europa League gewinnt. Wenns klappt, freu ich mich über 340 Euro. Und wenn nicht, hab ich das bis zum nächsten Mai sowieso schon längst wieder vergessen. Eine klassische Win-Win-Situation...

Mittwoch, 7. September 2011

Früher aufstehen

Die Sommerferien sind zu Ende. Woran das auch der Kinderlose blitzschnell merkt? Am morgendlichen Arbeitsweg. Da dauern die knapp 25km schlagartig wieder zehn Minuten länger als in den herrlichen sechs Wochen zuvor. Da werden Ampeln rot, die man bereits aus seinem Gedächtnis gestrichen hatte. Kinder zucken hinter geparkten Autos hervor. Und scheinbar aus dem Nichts verstopfen funktionsbejackte Mütter in überproportionierten SUV oder kugeligen Kleinwagen die Straßen, um Justin Jerome die 259 Meter von der Haus- bis zur Schultür zu fahren, und gestresste Väter auf dem Weg zur Arbeit setzen noch schnell Chiara Cheyenne ab, bevor sie sich genervt wieder in den Verkehr einreihen. Für mich bedeutet das, genauso wie für Eltern und Kinder: früher aufstehen.

Bei der Gelegenheit habe ich mal rekapituliert, wie oft ich als Kind mit dem Auto zur Schule gefahren wurde. Das Ergebnis, so ich mich nicht massiv täusche, kann man an einer halben Hand abzählen – und das, obwohl ich ein Einzelkind bin… Man kann sich also fragen, ob es wirklich nötig ist und die Kleinen oder auch nicht mehr so Kleinen nicht auch den Weg auf eigenen Füßen zurücklegen können. Schaden würde es ihnen bestimmt nicht. Mir hat es jedenfalls nicht geschadet. Im Gegenteil, so konnte ich mein Taschengeld immer unbehelligt in gemischte Tüten und Fußballbilder von der Bude investieren (genau genommen lagen sogar zwei davon auf meinem (Grund-)Schulweg). Herrlich.

Aber es sei den Kindern ja gegönnt, sich morgens zur Schule chauffieren zu lassen. Noch mehr allerdings würde ich Ihnen gönnen, dass sie ein Stündchen länger schlafen dürfen. Dann könnte ich nämlich auch wieder ein paar Minuten später aufstehen.

Sonntag, 4. September 2011

Laufen für die gute Sache

Dieses Wochenende stand auf sehr unterschiedliche Weise im Zeichen des Laufens. Am Samstag zunächst aus unerfreulichem Anlass: es galt, gegen die jährliche Nazi-Demo in Dortmund auf die Straße zu gehen. Was weniger einfach war, als wir uns gewünscht haben. Anstatt zu einer angemeldeten Versammlung am Rande der Demostrecke zu kommen, bei der u.a. der Oberbürgermeister der Stadt gesprochen hat, wurden wir an den Polizeisperren wiederholt abgewiesen. So konnten letztlich nur einige hundert Menschen überhaupt zu den zahlreichen Gegenveranstaltungen in der Nordstadt, und wir leider nicht. Auch ohne uns war die Sitzblockade zumindest teilweise zum Glück erfolgreich, aber trotzdem blieb ein unzufriedenes, hilfloses Gefühl zurück. Und es bestätigte sich der Eindruck, dass man hier als jemand, der mit friedlichen Mitteln gegen eine Versammlung verfassungsfeindlicher Antidemokraten demonstrieren will, vorab schon kriminalisiert wird. Um wieder aus der Nordstadt rauszukommen und zur großen DGB-Kundgebung und Demonstration zu kommen, bedurfte es dann schon eines recht umfangreichen Fußmarschs. Statt des geplanten Sitzens war also hier schon viel Laufen angesagt. Wenig später gings dann mit dieser Demo wieder zurück in die Nordstadt, irgendwann dann wieder zurück. Insgesamt waren wohl über 10.000 Menschen auf der Straße, bei offiziell 763 Nazis. Aber dennoch: was bleibt, ist Wut und Nachdenklichkeit: warum darf ich mich nicht in dem Maße gegen diese Verbrecher-Demo engagieren, in dem ich das möchte? Warum wird soviel dafür getan, dass deren Strecke eingehalten wird, warum dürfen die überhaupt marschieren? Meinem Verständnis von Demokratie und Rechtsstaat entspricht das nicht. Aber trotzdem oder gerade deshalb: Dortmund ist (und bleibt) bunt statt braun!


Am Sonntag aber dann eine ganz andere Art von Laufen. Schneller, mit Zeitmessung. Und da es sich um einen Charity-Lauf handelt, sogar für einen guten Zweck, auch wenn mir gerade nicht mehr einfällt, für welchen... Ich habe mich für die 10km lange Version angemeldet. Pünktlich zum Startschuss gießt es wie aus Eimern, was aber durchaus angenehm ist - zumindest für mich. Denn nach dem Wolkenbruch wurde es schnell wieder ziemlich warm und somit sehr schwül. Nichtsdestotrotz konnte ich meine beiden Vorabziele (unter einer Stunde bleiben, nicht Letzter werden) mit 53:11 Minuten ganz gut umsetzen, auch wenn ich zwischenzeitlich nicht geglaubt habe, heil ins Ziel zu kommen. Und so erschöpft wie hinterher war ich meines Wissens auch noch nie. Ist eben doch eine andere Art von Laufen als beim Fußball. Aber ich habs geschafft und freu mich darüber. Vielleicht wiederhole ich das bei Gelgenheit mal wieder. Und irgendwo in meinem Hirn spukt ja ab und an auch das Wort "Marathon" umher. Aber nach den heutigen 10km liegt das irgendwie noch außerhalb meiner Vorstellungskraft...