Donnerstag, 7. November 2013

Ich habe geschalten

…und zwar all diejenigen da draußen, die geschalten/freigeschalten/hochgeschalten/umgeschalten sagen und schreiben, wenn sie eigentlich meinen: geschaltet/freigeschaltet/hochgeschaltet/umgeschaltet. Oder wird doch öfter jemand gescholten, als ich gedacht hatte?
Schalten – im Sinne von Schaltung, Schalter u.ä. – ist ein schwaches Verb, liebe Menschheit, dessen Perfekt folgendermaßen gebildet wird: er/sie/es hat GESCHALTET. Das war schon vor der Rechtschreibreform so, und das hat sich auch mit der Reform nicht geändert. Steht übrigens auch im Duden, wenn es jemand nachprüfen möchte. Trotzdem wuchert diese falsche Sprech- und Schreibweise schon seit Ewigkeiten durch unseren Sprachraum. In der letzten Zeit habe ich allerdings das Gefühl, das gerade in der Schriftsprache in bald jedem zweiten Fall zu lesen. Da hört der Spaß dann langsam auf und mein Entsetzen wird ange – richtig! – schaltet. Angeschalten, umgeschalten, geschalten und Konsorten gibt es nicht! Genau wie es das „einzigste“ nicht gibt und das „bestmöglichste“. Merken!

PS, weil ich es vorhin noch hörte: Es gibt auch keine „Spaghettis“ oder den singulären „Paparazzi“. Aber das nur am Rande, für heute ist es genug. Nicht, dass noch irgendwo Tränen fließen. 


(Ach so, nicht dass mich jetzt jemand schilt: Ich weiß natürlich, dass die Überschrift grammatikalisch korrekt lauten muss: Ich habe [jemanden] gescholten. Aber dann… naja, Sie wissen schon, flacher Wortwitz und so, hätte nicht funktioniert. Wollte ich nur mal anmerken.)

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