In Liverpool gönne ich mir dann für 4 Pfund ein Taxi zum Hostel - wenn man schon drei Nächte für insgesamt nur 45 Pfund wohnt, ist das ja durchaus mal drin. In der Embassie werde ich von Kevin sen., einem der beiden Betreiber, direkt sehr herzlich begrüßt - ich bekomme einen Tee und viele Empfehlungen für meinen Aufenthalt, außerdem lustige Geschichten aus Kevins Jugend, z.B. dass er mal in einem Band-Contest mitgespielt hat, in dem seine Band den dritten Platz belegte, John Lennons' "The Quarrymen", immerhin die Vorläufer der Beatles, aber nur den fünften. Überhaupt kann ich die Embassie (übrigens wirklich ehemals eine Botschaft, bzw. das Konsulat von Venezuela) sehr empfehlen. Zumindest wenn man kein Problem damit hat, in Zwölfbettzimmern zu übernachten. Aber die Leute dort sind sehr nett, Frühstück und 24h Tee/Kaffee/Getränke sind inklusive, und es liegt sehr günstig. Es werden übribens nur internationale Backpacker aufgenommen, was eine bunte Mischung verspricht.
Nach Tee mit Kevin sen. und mit vielen Prospekten und Guides in der Tasche mache ich mich direkt auf in Richtung Stadt. Da es schon Nachmittag ist, laufe ich einfach erstmal ein bisschen umher und beschnuppere sozusagen das Revier. Ich mache einen ersten Abstecher zum Cavern Club und zum Hard-Day's-Night-Shop sowie zum Albert Dock.
Der nächste Tag gehört dann fast vollständig den Fab Four. Bei strahlendem Sonnenschein (sowas gibts auch in England!) laufe ich, nach einem kurzen Abstecher zur Liverpool Anglican Cathedral, in Richtung Albert Dock, in dem The Beatles Story beheimatet ist. Und, oh Freude: Für Journalisten ist sogar der Eintritt gratis! Das Museum, wenn man es so nennen will, ist wirklich sehr schön gemacht und voller Original-Stücke und Reminiszenzen an die Beatles, von den Anfängen über die Auflösung bis zum Tode von Lennon und Harrison. Teilweise ist das sehr bewegend dargestellt. Der Besuch hat sich in jedem Fall gelohnt und ist nicht nur für Beatles-Fans lohnenswert. Danach nehme ich eine kurze Beatles-Auszeit und fahre mit einer "Ferry 'cross the Mersey", was bei diesem Wetter eine prima Sache ist. Nebenher erfährt man noch einiges über die Geschichte Liverpools. Am besten gefällt mir die Geschichte über die beiden "Liver Birds", von denen der männliche stadteinwärts schaut, um sicher zu gehen, dass die Pubs geöffnet sind!
An meinem dritten Tag in Liverpool gehts zunächst zum Liverpool World Museum, speziell in die Ausstellung "The Beat Goes On", in der die jüngere Musikgeschichte Liverpools mit vielen Hörproben und sehr anschaulich dargestellt ist - von der Beat-Area bis heute. Klasse! Das ist das Wetter an diesem Tag leider nicht mehr durchweg, am Albert Dock werde ich sogar einmal fast richtig nass. Ich gehe erstmal einen Kaffee trinken und streife danach ein wenig durch die Geschäfte. In einem großen Plattenladen ist ein Total-Ausverkauf, da kann ich natürlich nicht widerstehen. Ich beherrsche mich aber erst einmal und kaufe nur drei CDs. Gegessen wird abends in Jamie Carraghers Sports Café, der Chef lässt sich aber natürlich leider nicht persönlich blicken. Ist ja auch gerade in der Saisonvorbereitung. Und im Anschluss gehts dann in den Cavern Club, die Beatles endlich live zu sehen. Naja, die Beatles Experience natürlich, aber immerhin. Und die sind wirklich gut!
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