Samstag, 8. Juni 2013

Nicht zu faßen!

Die Rechtschreibreform hat ja seinerzeit viele erbitterte Diskussionen ausgelöst – einige auch durchaus zu Recht, „Delfin“ sieht geschrieben einfach bescheuert und falsch aus. Was aber eine wirklich sinnvolle und zudem einfache Regelung ist: Die Unterscheidung zwischen „ß“ und „ss“. Das war ja früher, zumindest in meiner Erinnerung, schon manchmal etwas schwammig.

Heute ist das eigentlich ganz einfach. Auf einen kurz ausgesprochenen Vokal folgt „ss“, auf einen langen Vokal folgt „ß“. Eigennamen natürlich ausgenommen, ist doch klar. Einfach, oder? Ja denkste! Gefühlte 50% der deutschen Bevölkerung ignorieren das, wissen es nicht, kriegen es nicht hin oder was weiß ich. Da liest man weiterhin munter vom „Transfer-/Anzeigen-/Spielschluß“, „daß“ man das doch mal so oder so machen „müßte“, „"Kußmündern" und weiß Gott noch was. Andererseits aber auch so schlimme Verirrungen wie „Strasse“, „Füsse“ oder „Gruss“.

Kann man dem akustisch noch entgegen wirken, wenn man den Übeltätern das einfach mal, gemäß der einfachen Regel, laut vorliest, ist man beim Lesen machtlos. Kennt man die Person, die das verfasst hat, kann man es ja immerhin mal vorsichtig ansprechen. Was allerdings oft zum schlimmsten aller "Argumente" führt: "Das wurde früher immer so geschrieben, damals war das richtig und die Reform finde ich blöd - deshalb schreibe ich das auch weiterhin so!" Ja Mahlzeit! Früher brauchte man auch nur fünf Fahrstunden bis zum Führerschein, durfte halb besoffen Auto fahren und ein Bier kostete 50 Pfennig. Und besser war ja früher sowie so überhaupt alles! Das ist kein Argument, sondern Faulheit und Ignoranz. Es gibt auch Regeln, an die man sich guten Gewissens halten kann - diese gehört definitiv dazu! 

1 Kommentar:

  1. Du sprichst mir ja so dermaßen (oder soll ich dermassen schreiben? *hihi*) aus der Seele!

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