Mittwoch, 26. Juni 2013

Popmusik wörtlich #5: Bei meiner Fresse

„Bei meiner Seele
Du bist herzergreifend liebevoll
Wenn ich dich sehe
Füllst du mein Herz zum Rand mit Liebe voll.“

Jetzt mal ehrlich, Xavier Naidoo, geht’s noch? Ist ja nicht der erste schwülstige Text aus Ihrer Feder, aber meine Fresse, damit hätte sich ja selbst Christopher Tietjens (Die verlinkte Serie "Parade's End" sollte man sich übrigens unbedingt ansehen!) im aristokratischen Englands in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg lächerlich gemacht. Street credibility gibt es dafür dann wohl nicht, oder? Oder ist das Ganze Teil der Strategie, sich eine neue Zielgruppe zu erschließen? Nur wer könnte das sein – Shakespeare-Anhänger vielleicht? Die werden wohl eher nicht darauf reinfallen. Aber ohne das überprüfen zu wollen, gehe ich mal davon aus, dass es genug Leute gibt, die das Lied "voll schön" finden und es kaufen, runterladen und so weiter und so fort. Ich schalte lieber das Radio aus, wenn das Lied läuft. Ist besser für meine Seele! 

Mittwoch, 19. Juni 2013

Beer Bands

Solo artists also possible, of course!

  • Beck'sstreet Boys
  • Hövels House Band
  • Thiers for Fears
  • Dave Grolsch
  • Das König tanzt
  • Mötley Früh
  • Foster's the People
  • Astra Kid (!)
  • Alex Amsteldam
  • Mikal Kronen
  • Kings of Sion
  • We Are Augustiner (mit Dank an Anne)
  • Eku and the Bunnymen (mit Dank an Katharina)
  • Erste Allgemeine Verunlicherung
  • Juliane Werdinger
  • Rex Gilde
  • Kilkenny G.
  • Sisters of Murphy's
  • Maroon 5,0
  • Bud Religion
  • Asian DAB Foundation
  • Duffy (alle mit Dank an Katharina und ihren Mann)
  • Bitbull


To beer continued... Contributions very welcome! 

Samstag, 8. Juni 2013

Nicht zu faßen!

Die Rechtschreibreform hat ja seinerzeit viele erbitterte Diskussionen ausgelöst – einige auch durchaus zu Recht, „Delfin“ sieht geschrieben einfach bescheuert und falsch aus. Was aber eine wirklich sinnvolle und zudem einfache Regelung ist: Die Unterscheidung zwischen „ß“ und „ss“. Das war ja früher, zumindest in meiner Erinnerung, schon manchmal etwas schwammig.

Heute ist das eigentlich ganz einfach. Auf einen kurz ausgesprochenen Vokal folgt „ss“, auf einen langen Vokal folgt „ß“. Eigennamen natürlich ausgenommen, ist doch klar. Einfach, oder? Ja denkste! Gefühlte 50% der deutschen Bevölkerung ignorieren das, wissen es nicht, kriegen es nicht hin oder was weiß ich. Da liest man weiterhin munter vom „Transfer-/Anzeigen-/Spielschluß“, „daß“ man das doch mal so oder so machen „müßte“, „"Kußmündern" und weiß Gott noch was. Andererseits aber auch so schlimme Verirrungen wie „Strasse“, „Füsse“ oder „Gruss“.

Kann man dem akustisch noch entgegen wirken, wenn man den Übeltätern das einfach mal, gemäß der einfachen Regel, laut vorliest, ist man beim Lesen machtlos. Kennt man die Person, die das verfasst hat, kann man es ja immerhin mal vorsichtig ansprechen. Was allerdings oft zum schlimmsten aller "Argumente" führt: "Das wurde früher immer so geschrieben, damals war das richtig und die Reform finde ich blöd - deshalb schreibe ich das auch weiterhin so!" Ja Mahlzeit! Früher brauchte man auch nur fünf Fahrstunden bis zum Führerschein, durfte halb besoffen Auto fahren und ein Bier kostete 50 Pfennig. Und besser war ja früher sowie so überhaupt alles! Das ist kein Argument, sondern Faulheit und Ignoranz. Es gibt auch Regeln, an die man sich guten Gewissens halten kann - diese gehört definitiv dazu!