Montag, 26. Dezember 2011

Auf die 12 - Tracks des Jahres 2011

Musikalisch gesehen war dieses Jahr ein sehr gutes, finde ich. Daher fiel es mir auch nicht leicht, mich auf 12 herausragende Tracks des Jahres zu beschränken. Meine Auswahl sind letztendlich diese hier, ohne besondere Reihenfolge - das wäre mir dann doch zu kompliziert geworden! ;-) 

Thees Uhlmann – Römer am Ende Roms
Ein durchaus überraschender Gast in dieser Liste, hatte ich die letzten Tomte-Veröffentlichungen doch mit immer mehr Skepsis aufgenommen. Dazu kommt, dass mich die mediale Allpräsenz des Herrn Uhlmann rund um die Veröffentlichung ein wenig genervt hat. Aber: das hier ist ganz groß. Vergessen Sie das mediale Trara um die bestenfalls mediokre Zusammenarbeit mit dem schrecklichen Casper, Ladies and Gentlemen – das hier ist das „Die Schönheit der Chance“ 2011.

 The Vaccines – Wreckin’Bar (RaRaRa)
Zugegeben: es hätte auch vier oder fünf andere Tracks des Vaccines-Debuts „treffen“ können. Aber „Wreckin‘ Bar“ war der erste ihrer Songs, den ich bewusst gehört habe und ist noch immer mit der kraftvollste. Kurz, prägnant, hat alles, was ein großartiger Song braucht.

Noel Gallagher’s High Flying Birds – If I Had A Gun…
Natürlich taucht Gott hier auf, ist doch klar. Und was ist das bitte wieder für ein Song. Unglaublich berührend, wunderbar arrangiert – eine Hymne wie zu allerbesten, na gut ich sage es, Oasis-Zeiten. Bei Noel ist Songschreiben wohl wie Fahrradfahren. Er verlernt es einfach nicht. Auch hier gilt: der Großteil des Albums könnte hier ebenfalls in der Auswahl stehen, aber das wäre ja etwas eintönig.

FM Belfast – Par Avion
Songs müssen ja – davon abgesehen, dass sie einem natürlich gefallen müssen – auch live funktionieren. Und das hat dieses Jahr kaum ein Song besser hingekriegt als dieser hier. Trotz kühlem Wetter und enger Platzverhältnisse versprühte er karibische Freude, obwohl die Musiker aus dem hohen Norden Skandinaviens kommen.

The Crookes – Bloodshot Days
Neben den Vaccines die Entdeckung des Jahres. Jeder Song ein Hit, daher fiel auch hier die Auswahl gar nicht so leicht. „Bloodshot Days“ ist aber extrem charmant, außerdem gibt’s ihn in einer großartig lustigen Version auch mit deutschem Text, und zwar als B-Seite zur 7“ von „I Remember Moonlight“ – sehr zu empfehlen.

Ja, Panik – Nevermind
Für mich der herausragende Song aus dem aktuellen Album, neben dem Monster von Titeltrack natürlich. Jedem Bandmitglied wird eine Strophe und somit eine kleine Geschichte gewidmet – das ist ganz großes Kino.

Frankie & The Heartstrings – Photograph
Und noch eine Neuentdeckung dieses Jahr. Rock’n’Roll trifft Indierock, sowohl stimmlich als auch musikalisch. Dieser Track geht kräftig nach vorne, wirkt aber aufgrund der immer leicht zitternden Stimme des Sängers trotzdem irgendwie fragil. Ein Spagat, den man so auch erstmal hinkriegen muss. Frankie & The Heartstrings schaffen das ohne Probleme.

Beady Eye – Millionaire
Wo der eine Gallagher ist, ist der andere (immer noch) nicht nicht weit. Nur eben nicht mehr vereint. Und auch wenn Noels Album mich deutlich mehr überzeugt hat: Beady Eye hat mich positiv überrascht. Ganz besonders „Millionaire“. Der hätte auch Noel zu höchsten Ehren gereicht. Ein toller, eingängiger Popsong, der sich seiner Vorbilder nicht schämen muss. Denn die gehören zur Crème de la Crème der britischen Musik. Recht so!

Atomic – Heartbeater
Zitat Christian Ihle vom taz Popblog: „So seltsam es klingen mag: die beste Modrock- und Britpop-Platte kommt in diesem Jahr aus Bayern.“ Kann man im Grunde so stehen lassen, und besonders „Heartbeater“ klingt so, wie man es sich von vielen anderen, die in den Pseudo-Indie-Mainstream-Dreck abdriften, wünschen würde.

Kasabian – La Fée Verte
Ah, Kasabian – die Stadion-Band, die eigentlich in die kleinen Clubs gehört. Besonders mit diesen psychedelisch angehauchte knapp sechs Minuten, die lässig vor sich hintreiben, aber natürlich ohne belanglos zu werden. Ein Stück zum Cruisen bei offenem Fenster. Schade, dass gerade Winter ist…

Kitty, Daisy & Lewis – I’m Going Back
Simply Rock and Roll – ‘nuff said!

Paul Weller – Around The Lake
Ein erster Vorgeschmack auf das neue Album des Modfathers, das im Frühjahr erscheinen wird. Und was für einer! Wenn das Album auch so wird, erfindet sich Weller mal wieder selbst, ohne dabei seine Identität zu verlieren. Was für ein großartiger Künstler.

1 Kommentar:

  1. Von Atomic gab es was neues? Gar nicht mitbekommen. Aber von den Alben, die ich kenne, sehe ich die Wahl des besten Songs jeweils sehr ähnlich :)

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