Und bitte
keine dummen Gedanken jetzt – es geht nicht um das, woran Sie jetzt denken,
Ladies and Gentlemen!
Es gibt ja so
Konzerte, bei denen es im Vorfeld zwei Möglichkeiten gibt: Es wird entweder
richtig gut oder eine Katastrophe. Das waren die Vorzeichen für den Gig von The
Computers im FZW. Die aktuellen Auskopplungen aus dem neuen Album finde ich
sensationell – die älteren Sachen allerdings eher schlimm. Und auch wenn die
Website des FZW von einem Stilwandel (hin zu den Sachen, die mir gefallen)
schrieb, man kann ja nie wissen…
Nachdem die
Vorband Supermutant mein Interesse leider so überhaupt nicht wecken können,
steigt also die Spannung. Gegen 21.30 Uhr betreten dann The Computers die
Bühne, ganz schick in dunkelroten Anzügen und mit prächtigen Haartollen (die
allerdings schnell in ihre Bestandteile zerfallen). Wie zum Kontrast rotzen
Sänger und Gitarrist gleich mal kräftig auf und vor die Bühne – ein Schauspiel,
das sich durch die gesamte Show zieht und zwar mit einer Frequenz, auf die
jeder Profifußballer stolz wäre. Passt aber irgendwie auch ein bisschen, denn
„rotzig“ beschreibt die Musik eigentlich sehr gut. Rockabilly, Punk,
Rock’n’Roll, gewürzt mit einer sehr guten Prise Showbiz, die der Sänger an den
Tag legt. Der springt gleich mehrmals mit oder ohne Gitarre ins Publikum, tanzt
mit einigen Besuchern, klettert hinten auf die Bar bzw. die Absperrung sowie
auf das Piano und steht auch sonst selten länger als drei Sekunden an derselben
Stelle. Die Show ist schnell und intensiv, aber trotzdem bleibt immer wieder
auch Zeit für eine Ansage ans Publikum: „It’s Friday night, Ladies and
Gentlemen, so are you here for a good time or not? It not, I
could perfectly understand – I’m a miserable cunt. But if you are, now is the
time to dance!“ Auf der
hinteren Absperrung stehend, quasi aus der Tiefe des Raums, wird der Moshpit
dirigiert („Don’t hit each other, just dance!“). Nach gefühlt zehn Minuten – in
Wirklichkeit waren es wohl ca. 40 – wird das Ende mit folgendem Satz eingeläutet
(und hier kommt der Link zur Überschrift) „Ladies and Gentlemen, I’m sorry your
Friday evening has peaked so early.“ Wohl wahr, aber kein Grund sich zu
entschuldigen, zumal die Zugabe noch einmal ordentlich reinhaut und das
Publikum verschwitzt und glücklich zurück lässt.
Während
wenige Kilometer weiter Hunderte von Teenagern nah an der Verzweiflung
waren und bieberten (ich konnte diesem Wortspiel einfach nicht widerstehen…),
ob sie für schlappe 170 Euro und mehr einen kanadischen Jüngling überhaupt zu
Gesicht bekommen würden (was mit der geringfügigen Verspätung von 2,5, Stunden
ja doch noch geschah), haben wir uns für weniger als 15 Euro köstlich amüsiert. Exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis!