Montag, 14. Januar 2013

Sunday afternoon delight with Skinny Lister


Einen Sonntagnachmittag kann man ja auf viele Arten verbringen – gemütlich auf der Couch sitzen, einen Spaziergang machen, Sport treiben, anderen beim Sport treiben zuschauen, lesen usw. Auf den Gedanken, ein Konzert am Sonntagnachmittag zu besuchen, kommt man bei dieser Tageszeit nicht unbedingt sofort.



Warum eigentlich nicht? Denn mal ehrlich, es kann doch kaum einen besseren Zeitpunkt dafür geben, den Samstagabend vielleicht mal ausgenommen. Man hat frei, oft nicht wirklich was Wichtiges zu tun, und der frühe Termin (in diesem Falle Beginn um 16 Uhr) sorgt dafür, dass man vor der anstehenden Arbeitswoche angemessen früh wieder zuhause ist.
Um den Sonntagnachmittag wirklich perfekt zu machen, braucht es also nur wenige Zutaten: gute Freunde, leckeres Guinness und eine fantastische Liveband in einem schönen, heimeligen Rahmen. Voila, Skinny Lister im Fachwerk Gievenbeck in Münster!



Es gibt wohl momentan kaum eine Band, bei deren Konzerten man so viel Spaß haben kann – und ich kenne auch nur wenig Bands, die selbst einen solchen Spaß dabei haben. (kann man übrigens hier nachlesen und -sehen!) Sängerin Lorna turnt z.B. gut die Hälfte der Zeit im Publikum oder am Bühnenrand rum, und auch der Kontrabassist seilt sich öfter mal (auch mit Instrument!) von der Bühne in die Zuschauer ab. Die Songs, selbst die langsamen, vermeintlich traurigen, versprühen derart viel gute Laune, dass man aus dem Grinsen, Tanzen und Mitklatschen (ja richtig, das ist hier, auch und gerade von der Band, erwünscht, gehört zum Gesamtkonzept und ist in diesem Rahmen nicht im geringsten peinlich) gar nicht mehr herauskommt. Kurz gesagt: Skinny Lister Konzerte machen glücklich. Wenn es dann auch noch in einem so schönen Raum stattfindet, es vorher leckeren Kuchen gibt (noch ein Vorteil eines Nachmittagskonzerts!) und die Tickets nur 11 Euro kosten, ist ein wunderbarer Sonntagnachmittag perfekt. Was für ein Start in das Konzertjahr 2013. Mehr davon, bitte! 



Dienstag, 8. Januar 2013

Das „nen“-Dilemma



…oder: Abkürzungen – blöd, wenn man die falschen benutzt. 

Neulich las ich mal wieder einen Kommentar unter einem Facebook-Video: „das ist echt nen super Lied“. So oder so ähnlich, den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr und der ist auch egal. Worum es geht: Die Abkürzung „nen“. 

Abkürzungen sind ja seit dem Massenphänomen SMS allgegenwärtig und werden gerne auch für Internet-Nachrichten, -Kommentare und ähnliches benutzt. Wobei ich mich da oft schon wieder frage: Warum eigentlich in derartiger Häufung? Nur weil das Internet ein schnelles Medium ist, muss ich doch nicht auch möglichst kurz, ergo schnell, schreiben? Denken aber viele vermutlich. Und applizieren das Abkürzungen schreiben auch auf E-Mails und andere Anlässe, wo es noch viel weniger notwendig wäre.

Meinetwegen sollen die Menschen ja auch die Abkürzungen verwenden, wenn sie das schön finden. Aber wenn, dann doch bitte die richtigen! Nicht so, wie in dem oben angegebenen und in zahllosen anderen Beispielen. „Nen“ (auf die eigentlich korrekte Apostrophierung kann man wirklich verzichten, die ist unpraktisch und blöd) ist – irgendwie logisch – die Abkürzung von „einen“. Nur wird wohl niemand sagen „das ist echt einen super Lied“ oder „ich hab noch einen Brot übrig“ – es sei denn, es handelt sich um sprachliche Totalausfälle. Nein, es müsste heißen „das ist echt ein super Lied“. „Nen super Lied“ ist falsch. Ganz einfach falsch!

Das ultimativ Bescheuerte an diesem Fehler: es bringt einem in Sachen Abkürzen rein gar nichts. Nada! Nix! Nothing! „Nen“ und „ein“ – beide drei Buchstaben. Würde man „ein“ richtig abkürzen, würde daraus „‘n“. Sieht geschrieben natürlich ziemlich doof aus, zumal wenn man da das Apostroph noch weglassen würde. Aber ist das tatsächlich der Grund, weshalb viele Schreiber fälschlicherweise zum „nen“ greifen, und das so oft? Kann ich mir nicht vorstellen. Wenn es um die Länge ginge, wäre das ja ein super Vorteil (Notiz an die „nen-ner“: es wäre NICHT „nen super Vorteil“, sondern „‘n super Vorteil“, capisce?). Nein, ich befürchte eher, der Unterschied ist den meisten einfach nicht klar. Oder sie unterliegen dem Irrglauben, damit 'ne (!) coolere Variante zu wählen. Ist aber nicht cool, ist falsch. Also doof.

Fazit: Wer Abkürzungen benutzt, sollte sich wenigstens sicher sein, dass er die richtige benutzt. Ansonsten sollte man ein Wort vielleicht auch einfach mal ausschreiben. Schadet ganz bestimmt niemandem, verspochen!  Und wer falsch abkürzt, kriegt eine gepaddelt: