Freitag, 6. April 2012

Goodbye Napster!

Napster ist also ein Teil von Rhapsody geworden, wie mir eine E-Mail vor einiger Zeit mitteilte. Im Zuge dessen gab es auch eine neue Software. Ich stehe solchen Sachen ja immer skeptisch gegenüber - denn auch wenn die alte Napster-Software nun wahrlich kein Blickfang war, funktionierte sie ja einwandfrei und ich konnte für einen monatlichen Beitrag von 10€ vollkommen legal unbegrenzt Musik herunterladen. Paradiesisch!

Nach dem Software-Update lud ich also in ungewohnter Optik aber gewohnter Manier wieder Musik herunter. Dann stellte ich fest, dass in dem dafür eingerichteten Ordner auf meiner Festplatte keine Dateien angekommen waren. Naja, dachte ich noch unbedarft, wahrscheinlich muss ich den Ordner erst wieder in der Software einrichten, kein Problem. Nur fand ich nirgendwo entsprechende Einstellungsmöglichkeiten. Ein Suchlauf auf dem gesamten PC förderte auch keine der Dateien zu Tage. Also machte ich mich auf den Napster-Seiten auf die Suche nach Hilfe. Dort fand ich dann folgenden Punkt:


"Napster bietet keine MP3s mehr zum Kauf an. Zuvor gekaufte MP3 Titel können über eine andere Software, wie zum Beispiel dem Windows Media Player, weiterhin abgespielt werden."
Und als Begründung dafür: "Unser Ziel ist es dir den bestmöglichen Musik Service anzubieten und konzentrieren uns daher auf (die Verbesserung der) die wichtigsten Napster Features. Da unsere Kunden überwiegend streamen oder ihre Titel durch speichern offline abspielen möchten, bieten wir keinen MP3 Kauf mehr an."

Fand ich ja schonmal interessant. Ich fühle mich davon jedenfalls nicht repräsentiert, dnen für mich war ein entscheidender Pluspunkt von Napster immer, die Dateien auch "physisch" auf dem Rechner zu haben und sie (mit einem zusätzlichen Programm) auch auf CD brennen zu können. Das war für mich das einzig wichtige "Napster Feature".
Naja, da ich aber ohnehin (meiner Definition nach) keine (einzelnen) MP3-Dateien gekauft hatte, sondern über eine Flatrate verfügte, war ich mit dieser Antwort immer noch nicht zufrieden. Ich kontaktierte also den Kundenservice. Nach geschlagenen fünf Tagen erhielt ich dann folgende Antwort:

"Vielen Dank, dass Sie den Napster Support kontaktiert haben.Wir entschuldigen uns für die Verzögerung bei der Bearbeitung, Ihres Anliegens. Durch die hohe Anzahl an E-Mail Anfragen, die wir derzeit erhalten verzögert sich die Bearbeitung. Falls Ihr Anliegen zwischenzeitlich geklärt wurde, können Sie diese E-Mail ignorieren. Wenn Sie weiterhin Hilfe benötigen, so antworten Sie bitte auf diese Nachricht und wir werden Ihr Anliegen so schnell wie möglich bearbeiten.
Die meisten Änderungen können Sie ganz einfach selbst online unter Mein Konto vornehmen. Die Funktion Mein Konto steht Ihnen rund um die Uhr für folgende Themen zur Verfügung: Ihr Vertrag kündigen, Vergessenes Passwort zurücksetzen, Geräte verwalten, Aktualisierung Ihrer Bankverbindung, Rechnungshistorie, Änderung Ihres Tarifmodells, und Änderung Ihres Benutzernamens"


Toll, so weit war ich auch schon. Ist ja ein umwerfender "Kundenservice", liebes Napster-Team! Auf meine Frage, wo die Dateien gelandet sein könnten bzw. ob man diese überhaupt noch runterladen kann: Null Antwort!
Also weiter informiert im www, und siehe da, die Kündigungswelle von Napster-Abonnenten hatte schon Tsunami-Niveau angenommen. Was ich vollkommen verständlich finde. Denn für einen reinen Streaming-Dienst eine monatliche Gebühr abzudrücken sehe ich nicht ein. Bzw. gibt es dafür wiederum bessere Dienste. Also habe ich heute, nach mehreren Jahren und mit einer Träne im Knopfloch, meine Napster-Flatrate gekündigt. Musik streame ich jetzt über Spotify - das ist ja (noch) kostenlos.Was mir fehlen wird, ist die Möglichkeit, mal eben schnell ein Lied oder ein Album runterzuladen, es auf CD zu brennen und z.B. im Auto zu hören. Da muss ich mich umstellen. Die eine oder andere CD mehr werde ich jetzt sicher wieder kaufen, was ja auch schön ist. Nur fürs Portemonnaie nicht. Aber immerhin 10€ im Monat spare ich ja jetzt wieder...

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